Ehemaliges Schloss – Wilsdruff

Baujahr: ca. 1700

 

Ort Wilsdruff
Land Deutschland
Jahr Kernsanierung 1996–1997
Fassadenrenovierung 2016
Zweck Denkmalschutz
Partner           Ralf Leutner
   

Gustav Adolf Poenicke — 1856

Brück & Sohn, Meissen

Die Geschichte des Schlosses Wilsdruff und der Stadt


Mit rund 14.000 Einwohnern ist Wilsdruff das städtische Zentrum der Region „Wilsdruffer Land“ im Dreieck zwischen Freital, Meißen und Dresden. Die Kleinstadt gehört zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
 

Wilsdruff entstand nach der Mitte des 12. Jahrhunderts. Um das Jahr 1420 erwerben die von Schönbergs das inzwischen zur Stadt gewordene Wilsdruff. Die aus Meißen stammende Adelsfamilie stellte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts dort die Erb-, Lehn- und Gerichtsherren. 

Erbaut von 1535 bis 1543 handelt es sich beim Schloss von Wilsdruff ursprünglich um einen schlichten Barockbau, der als Dreiflügelanlage angelegt war. Hans von Schönberg begann mit dem Bau des Nordflügels. In der zweiten Hälfte es 17. Jahrhunderts kam die Erweiterung zu einem Schlossbau. Der Nordflügel – der älteste Gebäudeteil – wurde bis 1820 abgetragen, während der Südflügel zum herrschaftlichen Wohnsitz ausgebaut wurde. Durch den Ankauf der benachbarten Häuser und Gärten entstand zudem ein Park. 

Stadt und Rittergut gehörten zum Amt Dresden. Landwirtschaft und Handwerk beherrschten das Wirtschaftsleben. Es waren die sechs Söhne von Caspar von Schönberg, die den Nachlass ihres Vaters nicht geteilt und Wilsdruff gemeinsam gekauft hatten. Einer der Erwerber war Hanns, der Stammvater des Stollberger und des Sachsenburger Hauptzweiges sowie Nikol, der Stammvater des Schönberger und des Reinsberger Hauptzweiges, bei dem dann Wilsdruff bis 1945 verblieb. 

Durch das Bodenreformgesetz wurde das Schloss der Stadt übereignet, die im Ostflügel ein Jugendheim einrichtete und in anderen Räumen zahlreiche Flüchtlingsfamilien unterbrachte. Später diente es als Betriebsstätte des „VEB Spiegelwerk Wilsdruff“. Nach deren Privatisierung und Verlagerung des VEB Spiegelwerk Wilsdruff wurde das Schloss und der noch zum Teil erhaltene Park durch die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung renoviert und zu Wohnraum umgestaltet.

 

Fassadenrenovierung 2016

Im Rahmen der Erhaltung unserer denkmalgeschützen Gebäude wurde zunächst ein Gutachten erstellt, in dem der aktuelle Zustand des Gebäudes beschrieben und dokumentiert wurde. Dieses Gutachten ist die Grundlage zur Erstellung des für die Ausschreibung erforderlichen Leistungsverzeichnisses.
 

Im Wesentlichen wurde festgestellt, dass die Fassade in vielen Bereichen putz- und baugrundbedingt Rissverläufe aufweist. Weiterhin sind Ausbesserungsarbeiten an den Fensterbänken (Zinkblech) als auch an diversen Stellen der Holzverkleidungen der Dachgauben sowie am Gesims erforderlich. Alle Fenster und Türen des Gebäudes befinden sich zum Teil in einem sehr schlechten Zustand und müssen neu aufgebaut bzw. aufgearbeitet und mehrfach gestrichen werden. Darüber hinaus müssen die Sockelflächen durch kapillarbrechende Fugen von aufsteigender Feuchtigkeit getrennt werden. Abschließend wurde festgestellt, dass die Natursteintreppen und die Stützmauer gereinigt, instand gesetzt und imprägniert werden müssen.

Zur Durchführung der Arbeiten wurde ein Zeitraum von zwei Monaten eingeplant, der sich allerdings aufgrund der z.T. schlechten Witterungsverhältnisse deutlich verlängert.


 

Der Renovierungsverlauf


Ortstermin am 16.03.2016

Die Details und die Abstimmungen bezüglich der Gerüstbauarbeiten für die anstehenden Arbeiten wurden besprochen. Die Arbeiten an diesen Fassadeabschnitten beginnen am 21.03.2016. Die Sanierputzarbeiten im hinteren, inneren Bereich beginnen ebenfalls ab dem 21.03.2016.


Ortstermin am 30.03.2016

Der Sockel auf der Rückseite des Gebäudes wurde weiter freigelegt. Mit dem verantwortlichen Verputzer wurden die zu öffnenden Rissverläufe und die weiteren freizulegenden Sockelflächen festgelegt. Es fanden bereits Grundbeschichtungsarbeiten an der Fassade der Ansichtsseiten statt. Auch wurden bereits an dem Holzgesims Anstricharbeiten ausgeführt.


Ortstermin am 06.04.2016

Die Vorarbeiten an den Dachgesimsen wurden erstellt. Die Vorgehensweise des Verputzens wurde besprochen. Es muss ein Dehnprofil im Anbaubereich eingearbeitet werden. Der Sockel ist rückseitig vollständig freigelegt und die Sanierputzarbeiten können beginnen.


Ortstermin am 20.04.2016

Die seitliche Verkleidung der Gaubenpfosten wurde besprochen und es wurde festgelegt, dass beide Seiten verkleidet werden. Zudem soll das untere Stirnbrett ebenfalls entfernt und mittels einer Blecheinfassung ausgebildet werden. Das schadhafte Holz wird soweit durch Auskratzen entfernt und mit einer fungiziden Lösung getränkt, bevor die Verkleidung montiert wird. Die Sanierputzarbeiten und die Beiputzarbeiten werden diese Woche abgeschlossen. Ab dem 25.04.2016 können dann die Ätzarbeiten der Neuputzstellen sowie die Beschichtungsarbeiten beginnen. Es ist darauf zu achten, dass die Neuputzstellen wegen ihrer Rauigkeit doppelt geschlämmt werden.


Ortstermin am 27.04.2016

Die Verkleidungen der Gauben und der Dachanschlüsse sind soweit fertiggestellt. Die Sandsteintreppe wird instand gesetzt und die Beiputzarbeiten sind dort, wo gearbeitet werden konnte, abgeschlossen.


Ortstermin am 04.05.2016

Das Gerüst wurde rückseitig noch nicht gestellt. Die Holzbauteile der Gauben waren noch nicht behandelt. Die Fassade wird zurzeit im Putzausbesserungsbereich anstrichtechnisch behandelt. Die Sandsteintreppe ist fertig instand gesetzt.


Ortstermin am 19.05.2016

Die drei Fassadenseiten sind soweit fertiggestellt. Die Ausbesserungen wurden farbtechnisch angeglichen.


Ortstermin am 08.06.2016

Die Beiputzarbeiten und Risssanierungsarbeiten sind fertiggestellt. Die Malerarbeiten können damit ab dem 13.06.2016 beginnen. Die Dachgauben sind zum Teil instand gesetzt. Die Bearbeitung der Unterspannbahn und die Bearbeitung der Dacheindeckung müssen noch beauftragt werden.


Ortstermin am 06.07.2016

Die Arbeiten bezüglich der Dachkehleneindeckung sind abgeschlossen 


Ortstermin am 04.08.2016

Die Fassadeninstandsetzungsarbeiten und alle zusätzlichen Arbeiten wurden heute abgenommen. Diverse Mängel wurden mit Fristsetzung dokumentiert.

Zustand vor der Kernsanierung 1996/1997